Kultur

Baisun Bahori - Baisuner Frühling [ Abstract ]

aus WOSTOK SPEZIAL: Literaturszene in Rußland
 
Russische Prosa - nicht unterdrückt, aber an den Rand gedrängt [ Volltext ]
Die Dichtung der slawischen Welt [ Abstract ]
"Zeit ist Nacht" - nein, "Zeit ist Tag" [ Abstract ]
Das Genre der russischen Unterhaltungsliteratur [ Abstract ]
Eduard Limonow -Skandalschriftsteller, Politiker, Sexist [ Abstract ]
Harry Potter gegen Tanja Grotter und Porry Gatter [ Volltext ]
Literaturpreise bieten Jobs für die schreibende Zunft [ Abstract ]
Russische Messe des intellektuellen Denkens [ Abstract ]
Wissenschaft - Non-Fiction - Fiktion [ Abstract ]
Verlegen - verkaufen: Rund um das Buchgeschäft [ Abstract ]
Elektronisches Buch - Existenz in der Nische [ Abstract ]
Russische Literatur in deutschsprachigen Verlagen [ Abstract ]

Baisun Bahori - Baisuner Frühling
von
Akbar Chakimow, stellvertretender Vorsitzender der Akademie der Künste, Direktor des Kunsthistorischen Instituts der Akademie der Künste, Taschkent


Ein Folklorefestival in freier Natur und vor gigantischer Bergkulisse im Gebiet Surchandarja hart an der Grenze zu Afghanistan hat etwas Besonderes: Einmalig ist die Atmosphäre, und sie birgt den Geist, der aus alten Traditionen und einem tiefen Verständnis von Volkskunst und -kultur erwächst. Die UNESCO hatte im Jahre 2001 das Gebiet Baisun zu einem der neunzehn Gebiete mit "Meisterwerken des mündlichen und nichtmateriellen Weltkulturerbes" erklärt. In diesem Jahr fand dort zum zweiten Mal das Volkskulturfestival "Baisun Bahori" statt, in dessen Rahmen wie im Jahr zuvor eine Konferenz durchgeführt wurde.
zum Seitenanfang


Spezial: Literaturszene in Rußland
"Literatur- und Buchlandschaft - Russische Inneneinsichten"

Das Spezial dieser Ausgabe widmen wir dem literarischen Leben in Rußland. Rußland ist in diesem Jahr Länderschwerpunkt der Frankfurter Buchmesse (8. bis 13. Oktober). Unser diesjähriger Blick auf russischen Buchmarkt und Leselandschaft zeigt, daß sich nach der Stagnation in den frühen 90er Jahren gerade in jüngster Zeit einiges getan hat und es neben den allseits bekannten Autorinnen und Autoren noch viel Neues zu entdecken gilt. Die Buchmesse und unser Spezial bieten dafür eine Chance.

(Alle Fotos in diesem Spezial entstanden in Moskau, während der Tage der Stadt am ersten Septemberwochenende)


Russische Prosa - nicht unterdrückt, aber an den Rand gedrängt

von
Natascha Perowa, "Glas New Russian Writing", Moskau


Befindet sich die russische "neue" Literatur in einer Situation wie in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts, als die gewaltigen Umwälzungen mit dem Aufkommen neuer Ideen, der Aufgabe alter Idole und anerkannter Werte einhergingen? Vieles spricht dafür. Die literarische Prosa schien mit der Aufhebung der Zensur in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, die Massenkultur eroberte das breite Publikum, und nur wenige Schriftsteller erreichten noch ein breites Publikum, ohne ihre literarischen Werten und Ansprüche aufzugeben. Aber immer wurde und wird in Rußland große Literatur geschaffen, die sich, wenngleich heute mühselig, den Weg zum Leser bahnt.

Mit dem Übergang zur Marktwirtschaft besiegte wie allgemein erwartet die Trivialliteratur auch in Rußland die literarische Prosa. Letztere wurde schlichtweg an den Rand gedrängt. Die britische Zeitung "The Guardian" fällte in einem Beitrag über die britische Literatur einst ein hartes Urteil: "Da ist nichts, was einen in Aufregung versetzt." Und es scheint in der Tat, daß sich die russische Kultur und Literatur, seit Rußland begonnen hat, sich wieder ins internationale Leben zu integrieren, nach den gleichen Gesetzen entwickeln wie die westliche.

Würden Tolstoi oder Dostojewski heute versuchen, ihre Novellen in einem Verlagshaus unterzubringen, so würden sie wohl eine harte Zeit erleben, bis sie eines gefunden hätten, das sich für deren Herausgabe interessiert. Und aller Voraussicht nach würden die beiden Großen der russischen Literatur unter den Bedingungen des heutigen Literaturbetriebes wohl nicht einmal den Booker oder einen anderen wichtigen und hochdotierten Preis erhalten.

Viele Schriftsteller streben heute danach, den Massenmarkt zu erreichen, sie produzieren eine Erzählung nach der anderen. In den frühen 90er Jahren machte es viele Autoren von Massenliteratur noch verlegen, unter ihrem eigenen Namen zu veröffentlichen, in der Regel nutzten sie ein Pseudonym. Heute hingegen ist es in der intellektuellen Elite irgendwie modisch geworden, die Popkultur und Werke anderer populärer Genres anzuerkennen.

Das Beispiel Viktor Pelewins ist in dieser Hinsicht typisch und außergewöhnlich zugleich. Er war einer der ersten in Rußland, der erklärt hatte, sämtliche Genreformen zu nutzen, sich an ein breites Publikum zu wenden und dieses auch für sich einzunehmen (seinerzeit schien es mir in hohem Maße unwahrscheinlich, daß er damit erfolgreich sein könnte). Pelewin hat uns alle eines Besseren belehrt. Er war jedoch einer der wenigen, der nie auch nur einen seiner literarischen Werte und Ansprüche für die Erreichung dieses Ziels aufgegeben hat. Und heute erfreuen sich unterschiedlichste Kategorien von Lesern an seinen Büchern. Jede Kategorie nimmt den Autor ihrem eigenen Niveau und ihren eigenen Vorstellungen entsprechend wahr. Nur wenige der jungen Autoren, die ihm nacheiferten, haben es geschafft, diese Ausgewogenheit zu erreichen: entweder litt die Qualität ihres Schreibens oder aber sie erreichten das breite Publikum nicht.

Auch Akunin ist eine symptomatische Figur des gegenwärtigen russischen Literaturbetriebes. Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich ein anspruchsvoller Intellektueller, der sich sehr bewußt entschieden hat, für das breite Publikum zu schreiben. Mit überwältigendem Erfolg, wie wir alle verfolgen können. Gerade weil er ein hochintelligenter Mensch und ein guter Psychologe ist, vermag er, den einfachen Geist in Staunen zu versetzen. Seinem Beispiel folgte - mit sehr unterschiedlichem Erfolg - viele verheißungsvolle junge Autoren.

Literarische Prosa muß heute neben der Massenkultur existieren. So versuchen junge Autoren auch weiterhin, die Kluft zwischen beiden zu überwinden: sie greifen in zunehmenden Maße populäre Literaturformen auf und nutzen jedes nur erdenkliche Mittel der Selbstinszenierung und Eigenwerbung.

Der Skandal ist das beliebteste und zugleich wirksamste Mittel, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen. Als Wladimir Sorokin, unser russischer Marquis de Sade, beschuldigt wurde, Werke pornographischen Inhalts zu verbreiten, als seine Bücher in theatralischer Inszenierung von der Jugendbewegung "Die Gemeinsam Gehenden" vor dem Bolschoi Theater in eine Papptoilette geworfen wurden, führte dies nur dazu, die Beliebtheit Sorokins und das Interesse an seinen Werken zu steigern. Dabei in einem solchen Maße, daß sogar sein Verleger bemüht war, den Skandal so breit wie möglich zu streuen.

Der Literaturbetrieb in Rußland ist heute wie das Showgeschäft organisiert: mit bunten Präsentationen und Wettbewerben, mit Beliebtheitsskalen und Quizsendungen. Seriöse Schriftsteller leiten heute Fernsehshows und geben sich für die Werbung irgendwelcher Produkte her.

Der Einfluß des Westens auf die junge Schriftstellergeneration ist offenkundig. Allerdings ist anzumerken, daß dies vor allem die Formen und Verfahren und weniger die Inhalte, die tieferen in der Literatur ruhenden Fragen betrifft. Da unsere Literaten die Bedingungen in ihrem eigenen Land betrachten und das einheimische "Material" nehmen, bleiben ihre Werke in Geist und Stil einmalig und unverwechselbar russisch. Es sei an dieser Stelle auch daran erinnert, daß die gefeierten russischen Klassiker des 19. Jahrhunderts sich den klassischen französischen Roman zum Vorbild nahmen, ohne daß dies der Originalität, der Besonderheit und der Bedeutung ihrer Werke etwas genommen hätte.

Erst vor kurzem haben einige Verlagshäuser - wenn auch vorsichtig - begonnen, literarische Prosaserien aufzulegen. Sie verbanden damit die Hoffnung, daß sich einige der Bücher durchsetzen, weit verbreitet und somit Gewinn erwirtschaften werden. Und in der Tat ging diese Rechnung in bezug auf einige Autoren auf - darunter mit Werken von Pelewin und Ludmilla Ulitzkaja, die wohl die im Westen bekanntesten russischen Autoren sind.

Frauen, als die praktischeren Wesen, sind heute ganz besonders aktiv dabei, für den Massenmarkt zu produzieren. Dies ist insofern bemerkenswert, da in der Sowjetzeit weder die Namen von Schriftstellerinnen noch die Geschlechterfrage als solche in der russischen Literatur vorkamen. Die gegenwärtige verschwenderische Fülle erfolgreicher Frauen sowohl in der Unterhaltungsliteratur als auch in der literarischen Prosa ist ein ebenfalls neues Merkmal unseres literarischen Lebens.

Aber wir von "Glas" konzentrieren uns ausschließlich auf qualitativ gute literarische Prosa - auf die neuen ebenso wie auf die "übersehenen" Klassiker des 20. Jahrhunderts, insbesondere der 20er und 30er Jahre. Aufgrund des allgemein gesunkenen Interesses an russischer Literatur und auch aufgrund des Mangels an verläßlichen Informationen beachteten ausländische Verleger diese in den letzten Jahren nur wenig. Deutschland ist nach der Zahl der herausgegebenen russischen Titel nach wie vor führend, doch auch hier wurden viele hervorragende Autoren nicht veröffentlicht. Verweisen möchte ich auf so starke Schriftstellerinnen wie Olga Slawnikowa, Natalia Smirnowa, Margarita Scharapowa, Anastassija Gostejewa, Maria Arbatowa, Nina Gabrelijan und Larissa Miller, um nur einige zu nennen. Sie alle haben in Rußland bereits hohe literarische Auszeichnungen erhalten, und jede von ihnen ist auf ihre Weise originell.

Olga Slawnikowa beispielsweise hat ihre sehr besondere Sicht auf die Welt. In ihren verwickelten und reichen Erzählungen richtet sie ihre Aufmerksamkeit auf eine Vielzahl alltäglicher Details. Sie findet präzise Worte und Metaphern, um jedes Detail so darzustellen, daß uns unsere Welt als ein strahlendes Mosaik voller Schönheit und Weisheit erscheint. Ihre Vorstellungskraft und die Genauigkeit ihrer Vergleiche sind außergewöhnlich, die Handlung ist klar und einfallsreich und spiegelt ihren Intellekt wider.

Die überaus "schnellebigen" Geschichten von Margarita Scharapowa sind oft in der Zirkuswelt angesiedelt, wobei die Straße stets das Verbindungsglied ist. Ihre Helden sind neben Artisten Zigeuner, unveröffentlichte Autoren, Alkoholiker, Obdachlose. Alle werden von ihren Gefühlen getrieben, von ihrem eigenen Sinn für Pflichten und Aufgaben, der ihnen ihre innere Freiheit bewahrt. Das Thema Liebe und Grausamkeit gegenüber Tieren dient in vielen ihrer Werke geradezu als Prüfstein für menschliche Werte. Maria Arbatowa ist eine der führenden feministischen Autorinnen, deren Werke in sehr hohen Auflagen herausgegeben werden. Nicht zuletzt, weil russische Frauen sich - wenn auch verspätet - dem Feminismus nähern und es zurückweisen, als "Abhängige" in der Familie und als zweitrangige Bürger wahrgenommen und behandelt zu werden. Arbatowa ist scharfzüngig und gnadenlos in ihren Porträts der russischen - män-nerdominierten - Welt.

In der modernen Literatur findet man weiterhin viel Gogolsche Tradition. Hier wurden wirklich exzellente Schriftsteller schlicht übersehen. So zum Beispiel Valeri Ronschin, ein Meister des schwarzen Humors mit einem Schuß philosophischer Parabel. Dann Alexander Selin, den die Kritiker einen "modernen E.T.A. Hoffmann" nennen. Der Tod ist bei ihm allgegenwärtig, wenngleich er in merkwürdigen Gestalten auftritt. Verweisen will ich zudem auf Alexander Pokrowski, dessen Dienst in der Marine in eine Reihe von Erzählungen im Stile Soschtschenkos mündete. Lustig sind sie, und furchteinflößend zugleich. Sie geben uns einen Einblick in die repressive Männerwelt auf einem Atom-U-Boot und den Zustand der russischen Flotte.

Traditioneller Realismus und literarische Sachbücher sind weiterhin stark vertreten. Viele der "neuen" Autoren arbeiten in diesen Bereichen. Festzustellen ist, daß sie immer mehr von Verlegern wie auch bei der Vergabe von Literaturpreisen bevorzugt werden. Aber sollen die Verleger selbst derlei Werke bewerben - was wirklich bewahrt und gefördert werden muß, ist die innovative und experimentelle Literatur.

Im Laufe der russischen Literaturgeschichte können wir uns die Namen vieler Schriftsteller ins Gedächtnis rufen, die nicht bereits zu ihren Lebzeiten von einem breiten Publikum gelesen oder von der Kritik als wegweisende Schriftstellerpersönlichkeit erkannt wurden. Es genügt, auf Boris Pasternak, Michail Bulgakow und Jossif Brodski zu verweisen. Es ist für das heutige Rußland ganz typisch, daß sich ein Werk, Jahre nachdem es geschrieben wurde - und wenig beachtet blieb -, plötzlich einer unerklärlichen Nachfrage erfreut. Dies betrifft auch die meisten unserer heutigen Literaturstars. In den literarischen Kreisen waren sie oft bereits in den frühen 90er Jahren bekannt. Doch wurde in diesen, der Zensur folgenden Jahren eine solche Vielfalt früher verbotener und verbannter Literatur veröffentlicht, daß neue Schriftsteller schlicht nicht beachtet wurden.

Die staatliche Unterstützung der Kultur wurde letztlich Ende der 80er Jahre zusammen mit der Zensur aufgegeben. Dies gab den Schriftstellern zwar die Freiheit, zu schreiben, was und wie sie wollen, gleichzeitig aber wandte sich das öffentliche Interesse der Massenkultur zu. Die literarische Prosa verlor ihr Ansehen. Aber die 90er Jahre haben trotzdem eine reiche und unterschiedliche Literatur hervorgebracht. In vielerlei Hinsicht hat diese Periode vieles mit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts gemeinsam: das Land befand sich wieder einmal in den Wehen gewaltiger Umwälzungen, die den Verlust früherer Idole und das Infragestellen anerkannter Werte zur Folge hatten und zugleich das Ausprobieren neuer Ideen beförderten. Alle möglichen Arten von produktiven wie seltsamen Theorien und Bewegungen kamen auf. Der Postmodernismus koexistierte mit allen Arten von "Realismus": Magie, Schmutz und Surrealismus. Die Schriftsteller gründeten eigene Verlage, Druckereien, Buchläden und Literaturklubs, um ihre Leser zu erreichen und trotz des fehlenden öffentlichen Interesses an "neuer Literatur" irgendwie ihr Auskommen zu haben. Literarische Prosa wurde lediglich in Kleinstauflagen gedruckt. Die Menschen waren viel zu sehr damit beschäftigt, ihre Kenntnisse zu vervollkommnen, indem sie die früher verbotene Literatur, die nun in Billigausgaben publiziert wurde, geradezu verschlangen. Das literarische wie das künstlerische Leben waren so lebendig wie nie zuvor, aber angesichts der Vielfalt fühlten sich sowohl Kritiker wie auch Leser und Kunstfreunde völlig desorientiert.

Ich gebrauche hier bewußt die Vergangenheitsform, obwohl wir vieles von dem erwähnten längst nicht überwunden haben. Aber die Periode ist irgendwie auch vorbei, und die gefährdete Freiheit des Selbstausdrucks hat sich ins Internet verlagert, wo die neue Literatur einen Aufschwung erlebt und sich sicher fühlt.

Haben die 90er Jahre nun künstlerische und schriftstellerische Giganten hervorgebracht? Die Zeit wird es zeigen. In den 20er Jahren war sich die breite Öffentlichkeit der stattfindenden großen künstlerischen Entwicklungen gar nicht bewußt. Aus vielen Memoiren wissen wir, daß damals wie heute die Kritik ein breites Spektrum von Meinungen zu dem einen oder anderen Autor, zu dem einen oder anderen Phänomen hervorbrachte. Es gab viele Vorhersagen über die Zukunft des einen oder des anderen Schriftstellers - oft lagen die Kritiker völlig falsch.

Aus diesem Grunde muß jeder nur mögliche Versuch gemacht werden, um das zu bewahren, was man persönlich als wichtiges literarisches Werk ansieht. Das ist genau das, was wir bei "Glas" versuchen - wir schaffen eine Galerie von Namen, die aus unserer Sicht eine Zukunft haben. Wir wollen damit der einheimischen Kritik ebenso wie ausländischen Verlegern helfen, sich zu orientieren. Einige der Autoren, die wir in englischer Übersetzung Anfang der 90er Jahre veröffentlicht haben, sind zuvor in Rußland kaum veröffentlicht worden - heute werden die meisten von ihnen als wichtige Autoren anerkannt. Jemand muß unseren literarischen Schatz bewahren, bis es eine Nachfrage danach gibt. Das hat man früher getan, das wird man in Zukunft tun.
zum Seitenanfang


Die Dichtung der slawischen Welt

von
Wjatscheslaw Kuprijanow, Dichter und Übersetzer, Moskau


Hatte die Dichtung in allen ehemals sozialistischen Ländern stets einen hohen Stellenwert, so ist sie heute gleichsam an den Rand und in die Bedeutungslosigkeit gedrängt. Dies ist nicht nur eine Folge der kommerzialisierten Massenkultur, sondern auch dessen, daß die Dichtkunst ihre Funktion als "Andersdenken" verloren hat. So scheint vordringliche Aufgabe der Dichter in allen diesen Ländern zu sein, ihre Funktion neu zu definieren, die da heißen könnte, in Zeiten des Abschottens gerade der slawischen Länder voneinander die Freundschaft zu wahren.
zum Seitenanfang


"Zeit ist Nacht" - nein, "Zeit ist Tag"

von
Olga Slawnikowa, Schriftstellerin, Moskau


Die russische Literatur hat sich verändert und zeichnet sich heute durch drei Tendenzen aus. Es gibt zum ersten eine Ausrichtung auf den dokumentarischen Roman und die dokumentarische Erzählung, zum zweiten wendet sich eine Vielzahl bekannter Schriftsteller dem Genre der Unterhaltungsliteratur zu, und zum dritten sind Frauen im Literaturbetrieb stark vertreten, die sich heute nicht mehr rein frauenspezifischen Problemen widmen.
zum Seitenanfang


Das Genre der russischen Unterhaltungsliteratur

von
Nikolai Alexandrow, Journalist, Moskau


Erinnern Sie sich noch? Vor fünf, sechs Jahren, da hatte man beim Betreten eines Buchladens in irgendeiner russischen Großstadt den Eindruck, daß abgesehen von billiger Unterhaltungsliteratur nichts wirklich Neues, Gutes, Spannendes aus dem Land der großen Literaten des 19. und 20. Jahrhunderts und des literaturkonzentrierten Publikums kommt. Aber natürlich - auch in der Zeit der Postperestroika wurde emsig gesucht und geschaffen, wenngleich nicht verlegt. Viele Schriftsteller, die heute bekannt sind, aber schon damals geschrieben haben, stellen dies unter Beweis. Und das russische Lesepublikum - ja, auch das scheint sich wieder eher nach Klasse denn nach Masse zu sehnen.
zum Seitenanfang


Eduard Limonow -Skandalschriftsteller, Politiker, Sexist

von
Alexej Koslatschkow, Journalist, Moskau


Der wegen illegalen Waffenkaufs zu vier Jahren Freiheitsentzug verurteilte Schriftsteller Eduard Limonow schrieb im Gefängnis sieben Bücher. In Rußland ist Limonow sogar Menschen ein Begriff, die nie ein Buch in die Hand genommen haben. Vor seiner Verurteilung war er Dauergast in allen möglichen Talkshows und anderen sensationsheischenden Fernsehsendungen. Seine wilde politische Tätigkeit glich einem Karneval, manchmal mit pyrotechnischen, ausgesprochen telegenen Einlagen - kurz, die Mehrheit der Bevölkerung kennt sein Gesicht, eine Seltenheit bei Schriftstellern. Mit der Bekanntheit Limonows mithalten kann höchstens Solschenizyn. Und je mehr Skandale, desto besser der Buchabsatz, auch das ist bekannt.
zum Seitenanfang


Harry Potter gegen Tanja Grotter und Porry Gatter

von
Alexej Koslatschkow, Journalist, Moskau


Harry Potter, Tanja Grotter, Porry Gatter, wer ist wer in der phantastischen Märchenwelt. Der Russe Dmitri Jemez jedenfalls weist alle Vorwürfe des Plagiats zurück. Und die Belarussen Andrej Jawlewski und Igor Mitko werden - noch - für ihre Parodie auf hohem Niveau gelobt. Für Joanne K. Rowling waren die Zauberromane solange kein Thema, wie diese ihren eigenen Erfolg nicht gefährdeten. Nun aber zeichnet sich ab, daß Potter in Rußland gegen Grotter und Gatter verlieren könnte - ein vor allem auch wirtschaftlicher Verlust.

Ende 2000 erschien im Verlag "Rosmen" zum ersten Mal in russischer Sprache und in einer Auflage von 30000 Exemplaren "Harry Potter und der Stein der Weisen" - der erste Band der Potter-Reihe von Joanne K. Rowling. Dann entwickelten sich die Ereignisse zunächst wie überall in der Welt: Erfolg bei Kindern und Erwachsenen, die Auflagen stiegen, wurden höher und höher, es brach eine "Pottermanie" aus, das Buch schlug alle Verlagsrekorde. Zwei Jahre später erklärte der Verlag, daß die Gesamtauflage der vier bis dahin verlegten Bücher bereits eine Million Exemplare überstiegen habe. Und ebenfalls wie im Westen entstand ein ganzer Geschäftsbereich rund um Harry Potter: Schultagebücher, Spielzeuge, Ansichtskarten, Kalender, Karten und dergleichen mehr spülten Geld in die Kassen.

Allerdings - anders als im Westen - wurde auch etwas sehr Eigenes - rein Russisches - hinzugefügt. Erstens regte sich die orthodoxe Kirche über den Erfolg des Potter-Buches auf: sie beschuldigte die Autorin und den Verlag der Verbreitung von Dämonismus und antichristlicher Werte. Freilich, die ganze laute Aufregung endete nicht im Eklat. Für Harry Potter setzte sich ein angesehener religiöser Schriftsteller ein, indem er Parallelen zu russischen Märchen zog. Der Lärm verpuffte.

Potter gegen Grotter

Die zweite Besonderheit der russischen "Pottermanie" ist allerdings von mehr Gewicht: zwei Buchprojekte, die beide auf die eine oder andere Weise die Figur Harry Potter "nutzten" und hart an der Grenze zwischen Parodie und Plagiat balancierten, entwickelten sich stürmisch. In englischer Sprache und, wie ich meine, auch in deutscher Sprache sind Parodien auf Rowling und Tolkien erschienen. Doch die Herausgabe der Tanja-Grotter-Bücher hat nicht nur alle früheren ähnlichen Projekte in den Schatten gestellt, sondern das Potter-Original selbst übertroffen.

Dmitri Jemez ist 29 Jahre alt, ein sehr produktiver Schreiber und Absolvent der Philologischen Fakultät der Moskauer Staatlichen Universität. Bevor er sich der Dichtung à la Harry Potter hingab, war er einer von zahllosen und wenig bekannten Schreiberlingen, die phantastische Literatur für Kinder produzierten. Auf der Erfolgswelle der Potter-Romane Mitte 2002 kam beim russischen Verlagsgiganten "Eksmo" sein erstes "nachahmendes" Buch unter dem Titel "Tanja Grotter und der magische Kontrabaß" heraus. Die Erstauflage lag bei 40000 Exemplaren, 10000 Bücher mehr, als sich "Rosmen" beim ersten Potter-Buch getraut hatte.

Zweifellos enthielt der Grotter-Roman Züge einer Parodie, wiederholte er doch mit äußerst provokativer Ausführlichkeit das Potter-Sujet. Sogar der Umschlag war ein Spiegelbild des Originals. Erinnern Sie sich? Harry flog auf einem Besen in einen mittelalterlichen Säulengang hinein, Tanja flog ebenfalls in einen solchen Säulengang hinein, wenn auch auf einem Kontrabaß. Alle Eigennamen aus dem Potter-Buch sind parodistisch umgedreht und gleichzeitig durch russische Wurzeln etymologisiert - angefangen bei dem der Heldin selbst. Die Schule für Zauberkunst heißt im Original Hogwards, in der russischen Variante Tibidoks; der böse Zauberer heißt bei Rowling Voldemort, die böse Zauberin bei Jemez Tschuma-del-Tort. Es gab in der Tat Parallelen zum russischen Märchen. Tanja Grotter ist ein kleines Zauberkünstlermädchen. Sie wurde zur Waise, nachdem ihre Eltern von einer bösen Zauberin vernichtet wurden. Dies hinterläßt ein Mal auf ihrem Gesicht - wenngleich keine Pottersche Narbe auf der Stirn, sondern ein Muttermal an der Nase. Großgezogen wird das Mädchen im Haus ferner Verwandter, wo sie ihre magischen Begabungen entdeckt und die Schule für Zauberkunst besucht... und weiter siehe den Rowling-Text. Auch wenn die Parodie einen gewissen Scharfsinn voraussetzt, so gelang Jemez im ersten Grotter-Band doch nur eine ziemlich eintönige Wiederholung aller Sujet-Biegungen von Rowling.

Wie auch immer - das Buch wurde ein Riesenerfolg. Kaum jemand - außer Jemez selber - wird die Behauptung wagen, daß der Erfolg von "Tanja" allein auf den Geist und das Talent des Autors zurückzuführen sei und Rowling damit gar nichts zu tun habe. Zum Unglück der Britin erwies sich Jemez jedoch als der gewandtere, sprich schnellere Schriftsteller. Anfang 2003 kamen zwei weitere Bücher über Tanja in die Buchläden, und die Auflagen erreichten eine halbe Million. Für den Hörfunk wurden zwei Hörspiele aufgezeichnet. Im Frühling erschien dann der vierte und Anfang Juni der fünfte Band (letzterer wurde übrigens in einer Erstauflage von 150000 Exemplaren herausgegeben). Geplant war die Veröffentlichung übrigens erst für September. Doch Jemez, der sich in einem Zustand permanenter Schreibbegeisterung befand, gab sein Manuskript einige Monate früher ab. Nach der Veröffentlichung überstieg die Gesamtauflage der Jemez-Bücher eine Million. Damit hat er Rowlings Auflagen in Rußland zu dieser Zeit eingeholt. Wie bekannt, kam die englische Ausgabe von Band 5 der Potter-Reihe am 21. Juni zum Verkauf. Jemez erklärte zudem, er plane insgesamt acht Grotter-Bände. Die Britin ist bescheidener - es ist bekannt, daß sie ihrem Harry sieben Bände widmen will. Überlegt sie es sich jetzt vielleicht anders und legt einen achten Band vor, um so umgekehrt Tanja Grotter zu parodieren?

Als sich abzuzeichnen begann, daß das Jemez-Projekt einen so fulminanten Erfolg haben würde, drohte Rowling mit einem Prozeß. Sie erklärte, das Grotter-Buch sei ein Plagiat, und der schriftstellerische Wirbelsturm des Russen lasse sich nur durch dessen Verbindungen zur russischen Mafia erklären. Kein Scherz, Rowling meinte es ernst. Anscheinend dachte sie wirklich, daß niemand - außer der russischen Mafia - mit solcher Geschwindigkeit schreiben kann. Jemez konterte, er könne keine Ähnlichkeiten zwischen seiner Tanja und Rowlings Harry entdecken, und überhaupt verstehe er nicht, was Rowling von ihm wolle. Der Harry sei doch ein Junge, die Tanja ein Mädchen, hier sei doch ein Muttermal, da eine Narbe... Doch je erfolgreicher die Jemez-Bücher in Rußland verkauft wurden, desto sicherer steuerte die Angelegenheit auf einen Prozeß zu. Der Tropfen, der das Faß zum Überlaufen brachte, war die für 2003 im niederländischen Verlag "Byblos" geplante Grotter-Herausgabe.

Im April kam es in Amsterdam zum Prozeß. Klage gegen "Byblos" erhoben hatten die Rowling-Anwälte - der Klagegrund: Plagiat. Das Gericht urteilte salomonisch: "Tanja Grotter" sei kein Plagiat, die Veröffentlichung in den Niederlanden werde jedoch verboten. Der Verlag legte Berufung ein, berief eigene Fachleute - Professoren für russische Sprache und Literatur - und will beweisen, daß Grotter und Potter in keinerlei Weise miteinander verbunden sind.

Wer ist Porry Gatter?

Zu einem aus literarischer Sicht vollkommeneren Buchprojekt, das die Rowling-Figur nutzt, wurde das Buch "Porry Gatter und der steinerne Philosoph", das die belarussischen Journalisten Andrej Jawlewski (34 Jahre) und Igor Mitko (36 Jahre) vorlegten. Es wurde im November 2002 in einer Auflage von 30000 Exemplaren herausgebracht, schon im Dezember folgten weitere 30000 Exemplare.

Porry Gatter ist ein ganz gewöhnlicher Junge, der in einer glücklichen Zaubererfamilie zur Welt kommt. Sehr zum Ärger seiner Eltern verfügt er über keine magischen Eigenschaften. Zu dieser Zeit zittert die Zaubererwelt vor dem gar mächtigen Lord Mordewolt, einem abtrünnigen Zauberer, der die Zukunft der Menschheit im wissenschaftlich-technischen Fortschritt sieht und - folgerichtig - alle Zauberer in "mudli", also in Tröpfe, in einfache Menschen, die nicht zaubern können, verwandeln will. Doch der Versuch der "Entzauberung" des kleinen Porry endet für den Lord fatal: Mordewolt verliert seine magischen Kräfte, sie gehen auf Porry über. Es vergehen elf Jahre. Statt aber wie alle normalen Zauberer zu zaubern, zu beschwören und zu verzaubern, lötet Porry Antigraviatoren, versucht sich in chemischen Experimenten und verwandelt seinen eigenen Zauberstab in einen Protonenstrahler. In die Zauberkunstschule kommt Gatter mit dem Wunsch, sich so schnell wie möglich in die Fachschule für Kommunikationen versetzen zu lassen. Sein Ziel: ein "harter Hacker wie der Kusen Iwan in Kanada" zu werden. Der Roman ist voller Witze und Anspielungen, angefangen bei den Namen - Saddam Hussain, Byn Laden und Jecki Chan - bis hin zum obersten Boß des russischen Energiesektors Anatoli Tschubais. Mit der Zauberformel "Tschubabais" kann man den Strom im Umkreis von fünf Kilometern ausfallen lassen.

Die Eigennamen in diesem Buch klingen an die Namen im Rowling-Buch an, und werden wie bei Dmitri Jemez etymologisch in russischen Wurzeln umgedacht. Nur: die Belarussen können es sehr viel besser. Allein der Name des bösen Zauberers gibt schon viel her - Mordewolt -, das russische "morda" bedeutet Fratze, Visage, und "wolt" ist die Meßeinheit für Strom, genauso auch die "mudli", die Einfaltspinsel, die einfachen Leute, das vom groben russischen Schimpfwort "mudak" ("Mistkerl") hergeleitet ist. Auch die Parodie des Sujets ist überaus gut gelungen, das Buch wiederholt Rowling nicht blindlings, sondern verspottet es mit großem Erfolg -und nicht nur Potter, sondern das ganze Genre der phantastischen Literatur.

Auch diese beiden Autoren denken jetzt daran, weiterzumachen. Das zweite Buch der Porry-Gatter-Reihe ist unter dem Titel "Die Personalakte von Mergione Payger oder Vier Teufelsdutzend", Untertitel "Ein postmodernistisches Märchen" bereits erschienen. Am dritten Band wird gearbeitet.

Angefügt sei noch, daß der russische Verlag "Rosmen", der alle Rechte an der Harry Potter-Figur in Rußland hält, keine Regressansprüche gegenüber den Belarussen geltend macht. Nach den Worten eines "Rosmen"-Vertreters ist "Porry Gatter" eine Parodie auf sehr hohem Niveau - vergleichbar mit parodistischen Hollywoodkomödien. Aber - auch gegen Dmitri Jemez hatte niemand Ansprüche erhoben - bis sein drittes Buch erschien und die Auflagen eine halbe Million überschritten.

Nun, warten wir ab, was die Interessenvertreter von Joanne Rowlings sagen, wenn die Belarussen den fünften oder gar sechsten Gatter-Band vorgelegt haben werden.
zum Seitenanfang


Literaturpreise bieten Jobs für die schreibende Zunft

von
Anatoli Koslow, Journalist, Moskau


In Rußland gibt es 731 Literaturpreise, darunter anerkannte, prestigereiche, hochdotierte - vom Staatspreis über den Booker bis hin zum "Debüt" und dem "Apollon Grigorjew". Sieht man von den staatlichen Preisen ab, werden die Auszeichnungen oft von Unternehmen und anderen Sponsoren finanziert. Sie fördern nicht nur den literarischen Prozeß, sondern verhelfen auch einer nicht unerheblichen Zahl "Kulturschaffender" zu Lohn und Brot.
zum Seitenanfang


Russische Messe des intellektuellen Denkens

von
Irina Prochorowa, Chefredakteurin der "Neuen Literarischen Umschau", Moskau


Auf der Moskauer Buchmesse "Non/Fiction" präsentieren sich wissenschaftliche und intellektuelle Verlage ihrem Publikum. Ein Gang durch die "Non-Fiction"-Verlagslandschaft belegt, daß die russischen Intellektuellen nach dem auf den Zusammenbruch der UdSSR folgenden Vakuum den Aufbau der modernen russischen Gesellschaft aktiv mitgestalten.
zum Seitenanfang


Wissenschaft - Non-Fiction - Fiktion

von
Wjatscheslaw Kuprijanow, Dichter, Übersetzer, Moskau


Seriöse wissenschaftliche Publikationen erscheinen meist in einer Auflage von etwa tausend bis zweitausend Exemplaren. Die Schicht der Leser wird wie bei der Dichtung stetig kleiner. Quasiwissenschaftliche Bücher, Ratgeber und andere Non-Fiction-Bücher hingegen bringen es auf Auflagenhöhen, die in die Zehntausende gehen.
zum Seitenanfang


Verlegen - verkaufen: Rund um das Buchgeschäft

von
Alexej Koslatschkow, Journalist, Moskau


Die Gewinnspannen im Buchgeschäft sind für die Verlage ausgesprochen gering, die Verlegertätigkeit ist also ein im Prinzip unsicherer Geschäftsbereich, um so mehr, als im Land der einst lesefreudigsten Nation der Welt heute weniger zum Buch gegriffen wird als noch zu Sowjetzeiten. Anders sieht es für den Groß- und Einzelbuchhandel aus, die, wenn sie gut organisiert sind, durchaus hohe Gewinne einfahren können. Hinsichtlich der Themen- und Angebotsvielfalt sind die großen Buchhandlungen in Moskau bestimmend, die sich in den Jahren der Reformen behaupten konnten. Daneben haben aber auch noch einige kleinere Buchhandlungen mit einem besonderen literarischen Angebot das "Buchlädensterben" der 90er Jahre überlebt.
zum Seitenanfang


Elektronisches Buch - Existenz in der Nische

von
Anatoli Koslow, Journalist, Moskau



 
Noch vor zwei Jahren stand das sogenannte elektronische Buch im Mittelpunkt des Medieninteresses, aber wie in der gesamten Internetindustrie ist man mittlerweile auch bei den Projekten rund um das eBook auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Dies ist auch in Rußland der Fall, wo das elektronische Buch derzeit nur ein Nischendasein führt.
zum Seitenanfang


Russische Literatur in deutschsprachigen Verlagen

von
Mareile Ahrndt, Osteuropajournalistin, Berlin


Die russische Literatur ist nach dem Zerfall der UdSSR in Europa zunächst wenig beachtet worden, wobei Deutschland noch führend in der Zahl der herausgegebenen Titel war. Zum Gastland Rußland auf der Frankfurter Buchmesse haben viele Verlage ihr Programm um "Russen" erweitert.
zum Seitenanfang


Testen Sie WOSTOK unverbindlich im Probeabo!