Gesellschaft

Frauen in Tadschikistan - bietet der Islam eine Perspektive? [ Abstract ]
Neue Amazonen - Frauen in der russischen Armee [ Abstract ]
Wen ich liebe, den prügele ich - zur Gewalt in der Familie [ Abstract ]

Frauen in Tadschikistan - bietet der Islam eine Perspektive?
von
Fatamachon Ahmedowa, Journalistin, Chodschend


Auf den Frauen in Tadschikistan lastet sehr oft die ganze Verantwortung für das Wohl in der Familie
Mit dem Zerfall der Sowjetunion und der Wiederbelebung des Islam müssen sich Frauen ganz neu in die tadschikische Gesellschaft einfinden, wobei dies natürlich für alle islamisch geprägten früheren Sowjetrepubliken gilt. Die Probleme sind immens. Frauen in Tadschikistan sind heute oft die einzigen Ernährerinnen der Familien, die Wirtschaftskrise treibt sie auf die Basare, zwingt sie zur Prostitution und zum Schmuggel von Drogen. Langfristige Probleme zeichnen sich bereits heute durch den Zerfall des Bildungssystems ab. Droht eine neue Analphabetisierung von Frauen? Vor dem Hintergrund all dieser Schwierigkeiten reagieren Frauen sehr unterschiedlich. Die einen organisieren sich in Nichtregierungsorganisationen und Parteien, andere ziehen sich in die Religion und ihre Nischen zurück. In ihrem Beitrag läßt Fatamachon Ahmedowa einen liberalen Mullah zu Worte kommen, der die Stellung der Frau in der Gesellschaft und die Beziehungen zwischen Frauen und Islam betrachtet.
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Neue Amazonen - Frauen in der russischen Armee

von
Anna Kosyrewa, Journalistin, Moskau


Immer mehr Frauen melden sich in Rußland aus pragmatischen Gründen - meist wirtschaftlicher Natur - zum Dienst an der Waffe
Der Anteil von Frauen in der russischen Armee ist seit dem Zerfall der Sowjetunion gestiegen. Gegenwärtig leisten mehr als 120000 Frauen in allen Truppenteilen Dienst an der Waffe. Vornehmlich aus pragmatischen Beweggründen bewerben sich Frauen um ein Dienstverhältnis in den Streitkräften: hohe Frauenarbeitslosigkeit, bessere Entlohnung als im zivilen Bereich und nicht zuletzt die Notwendigkeit, zum Familienhaushalt beizutragen. Obwohl das russische Verteidigungsministerium dem Einsatz von Frauen - zum Teil allerdings gezwungenermaßen - positiv gegenübersteht, kann man von Gleichberechtigung von Mann und Frau in der Armee nicht reden, und die Rechte der Frauen werden oft verletzt.
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Wen ich liebe, den prügele ich - zur Gewalt in der Familie

von
Anna Kosyrewa, Journalistin, Moskau


In Rußland wurde in den letzten Jahren eine Vielzahl an Krisenzentren eingerichtet, die Frauen und Kindern Schutz vor der alltäglichen und familiären Gewalt bieten
 
Viele Frauen in Rußland setzen sich nicht gegen Gewalt in der Familie und im Alltag zur Wehr. Galt doch in Rußland lange Zeit, daß man "die Frau sanft mit der Peitsche belehren" müsse. Prügel als Ausdruck der Liebe des Ehemannes zu seiner Frau, dahinein konnten und wollten sich viele Frauen finden. Die Zahlen sprechen eine mehr als deutliche Sprache. Gewalt gegen Frauen und Kinder ist in Rußland zu einem gesellschaftlichen Problem geworden, das neue Gewalt heraufbeschwört. Ein Gesetz für den Schutz von Frauen und Kindern gibt es in Rußland immer noch nicht. Hier wäre der Gesetzgeber gefordert. Die männlichen Abgeordneten können die Brisanz des Problems möglicherweise nicht sehen, wollen sie vielleicht aber auch aus falschverstandener Geschlechtersolidarität nicht verstehen.
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